Die letzten Monate haben gezeigt, dass nichts selbstverständlich ist - auch nicht in Kirche und Gemeinde. Und auch, wie außergewöhnliche Zeiten Neues hervorbringen zur Freude von Menschen, die bisher in der Kirche nicht vorkamen. Gewohntes und Ungewohntes mischen sich jetzt, Bewährtes und Neues - und das bedeutet für den einen die Erfahrung von Verlust, für die andere einen Gewinn. Immerhin: Die Erfahrungen seit März lassen inzwischen mehr Durchblick zu und besseres Planen. Dennoch ist das neue Normal nicht das von vor einem Jahr.
Aus bestem Wissen darum hier Antworten auf einige Fragen:
Warum gibt es "in Luther" immer noch Online-Gottesdienste und nicht nur Gottesdienste live in der Kirche?
Nach wie vor nehmen viele Menschen an den Online-Gottesdiensten teil. Viele von ihnen schätzen diese Form und würden nicht in die Kirche kommen, weil das nicht die passende Form ist. Manch eine*r besucht wegen der Ansteckungsgefahr keinerlei öffentliche Veranstaltungen. Darum ist das Online-Format nach wie vor wichtig.
Seitdem Kirche und Gesellschaft in dieser besonderen Situation sind, entstehen vermehrt neue Formen, Ideen werden ausprobiert, manche bleiben, manche nicht. Wir sehen das als Chance und versuchen immer wieder den Spagat zwischen Bewährtem und Neuem. Für Gottes Volk ist das nicht mal was Neues, in zweitausend Jahren Kirchengeschichte und noch viel mehr tausend Jahren Volk Israel gab es selten Zeiten, in denen alles blieb, wie es war. Darum hat diese Zeit eines besondere Bedeutung und einen eigenen Wert.
Warum gibt es keinen festen Rhythmus und keinen festen Plan lange im Voraus?
Ein fester Rhythmus ist nicht möglich, weil es immer wieder besondere Anforderungen gibt: Wie gestalten wir z.B. das Gedenken an unsere Verstorbenen am Ewigkeitssonntag? Wie kann die KiTa Birker Straße im Advent beteiligt werden, was lassen die Hygienebedingungen zu und was unser eigenes Verantwortungsbewusstsein? Wir müssen immer wieder individuelle Lösungen finden. Hinzu kommt, dass alle Aktivitäten, bei denen Menschen sich begegnen, hygienebedingt zusätzliche Anforderungen stellen. Vieles ist dauerhaft komplizierter geworden. Deshalb können wir auch nur ungefähr drei Wochen im Voraus sagen, ob ein Gottesdienst live oder online stattfindet.
Ein weiterer Grund ist, dass daran viele unterschiedliche Mitarbeitende beteiligt sind. Von ihnen sind wir abhängig, sie haben nicht immer Zeit und legen sich nicht lange im Voraus fest (wer in die Technik mit einsteigen möchte - bitte bei Christian Menge melden!).
Warum gibt es nicht einfach eine Live-Übertragung aus der Kirche, die beides kombinieren würde?
Das ist unser Traum! Doch zur Zeit ist eine Live-Übertragung technisch nicht möglich, weil die Bandbreite, d.h. die mögliche Internet-Geschwindigkeit unseres Anschlusses, nicht ausreicht. Die Telekom sagt: Mehr geht nicht. Zur Zeit prüfen wir, ob das stimmt oder nicht doch noch etwas geht.
Danach käme dann die nächste Aufgabe: Eine Live-Übertragung braucht jedes Mal Mitarbeitende für Film und Ton.
Und falls diese Antworten nicht weiterhelfen - fragen Sie uns direkt.
Christian Menge